02
Mai

Dem Unerwarteten viel Raum geben

Abstrakt mit realistischen Elementen. So bezeichnet Stephan Schmitt-Koopmann seine Stilrichtung. SASKO-Art, das bedeutet Stephan Andreas Schmitt-Koopmann, gibt es seit einer gefühlten Ewigkeit, nämlich seit den Jugendjahren des Hobbymalers. Der studierte Pharmazeut arbeitet heute im Quality Management, was naturgemäss nicht viel Spielraum für Kreativität zulässt. Darum ist Malen ein wichtiger Ausgleich zum Alltag für den sympathischen Künstler, der sich gerne über verschiedene Sinne inspirieren lässt.

Im Interview erzählt mir Herr Schmitt-Koopmann mehr zu seinen sehr abwechslungsreichen Werken.
Viel Freude beim Lesen.

S. Mayer-Jacober: Sie haben ein pharmazeutisches Studium und erwähnen in Ihrem Portrait, dass Sie gerne mit hydrophilen und lipophilen Phasen arbeiten. Was bedeutet das und wie drückt sich das in Ihren Werken visuell aus?
S. Schmitt-Koopmann: Hydrophil bedeutet wasserlöslich. Dem gegenüber steht der Begriff lipophil, also wasserunlöslich. Stellen Sie sich vor, Sie applizieren zum Beispiel Acrylfarbe auf Öl. Das Acryl hält auf der Ölfarbe nicht so gut. Im künstlerischen Sinn vermengen sich diese beiden Farbsubstanzen sehr unberechenbar – Acryl wird von der Ölfarbe abgestossen; es entstehen nicht vorhersehbare Muster und Formen. Das ist spannend, denn das Ergebnis lässt sich nicht erahnen, und ich muss dann ad-hoc entscheiden, wie ich das Werk zu Ende führe.

Abstrakte Malerei als mentale Entspannung

Ist Malen für Sie Wissenschaft oder Philosophie?
Weder noch – es ist Spass! (lacht)

Wer oder was hat Ihre Stilrichtung geprägt?
Zum einen habe ich mich viel mit Kunstgeschichte befasst und weil ich kein eigenes Atelier habe, besuche ich bis Dato Kurse bei anderen Künstlern und habe mittlerweile auch schon meine Lieblingskünstler. Manchmal nehme ich an ihren Studienreisen teil und lasse mich so wieder inspirieren. So habe ich viele Leute kennengelernt, die mich auch geprägt haben.

Das Bild des Matterhorns ist akkurat gemalt, wohingegen das Gemälde „Herbst/Autumn“ abstrakt ausfällt. Welche Stilrichtung präferieren Sie?
Da bin ich ehrlich gesagt ein Wandelnder zwischen zwei Welten. Ich wähle je nach Stimmung. Bevor ich mit dem Malen beginne, habe ich von meinem Sujet eine Vorstellung. Entsprechend wähle ich meine Farben und Materialien. Beim Malen der abstrakten Bilder bin ich sehr entspannt, lasse einfach alles auf mich zukommen, schaue, was entsteht und was am Schluss rauskommt.
Anders verhält es sich bei den gegenständlichen Bildern, wie zum Beispiel dem Matterhorn. Dort empfinde ich sogar eher Stress, denn ich möchte, dass das Sujet korrekt erkannt, akkurat wird und stimmt. Nach einem anstrengenden Arbeitstag werde ich also eher nicht ein gegenständliches Bild malen (lacht)

Inspiration aus vielfältigen Quellen

Woher holen Sie Ihre Inspiration?
S. Schmitt-Koopmann: Von Fotos, von Erlebnissen draussen in der Natur, von Bildern aus Zeitschriften. Da bin ich sehr offen und vielfältig.

Erinnern Sie sich an Ihre erste Vernissage? Wie ging es Ihnen da?
Ganz gut. Ich habe einen Kollegen, der ebenfalls Apotheker ist, angefragt, ob er die Eröffnungsrede hält. Er ist ebenfalls ein Kreativschaffender und konnte mich dank seines Erfahrungsschatzes was Ausstellungen betrifft, bestens unterstützen. Es war eine gelungene Ausstellung.

Geben Sie uns Ihre künstlerische Vision mit auf den Weg.
Kunst muss beim Betrachten Spass machen. Spass kann übrigens auch sein, wenn man sich aufregt.

Das waren sehr interessante und spannende Ausführungen, lieber Herr Schmitt-Koopmann. Ich danke Ihnen und freue mich sehr, wenn Sie vor den Sommerferien Ihre Vernissage bei uns eröffnen werden. Herzlichen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Simone Mayer-Jacober, Leiterin Kommunikation & Marketing

Vernissage SASKO-Art findet am 12. Juli 2024 um 18.00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers im Lindenfeld statt.
Freuen Sie sich auf einen schönen Anlass inkl. eines feinen Lindenfeld-Apéros.
Zollweg 12, 5034 Suhr
Parkplätze vor dem Haus / Bushaltestelle „Lindenfeld“ in unmittelbarer Nähe (Bus Nr. 6)