07
Jul

Künstlergespräch mit Monika Gubler

Bitte treten Sie näher, denn seit Kurzem dürfen sich Bewohnende, Mitarbeitende sowie Angehörige und Gäste an Monika Gubler‘s abwechslungsreichen Bildern erfreuen. Frau Gubler malt aus Leidenschaft, und zwar schon seit frühen Jahren. Ihre Werke sind expressiv sowie gegenständlich, und anhand des gewählten Sujets lässt die Aargauische Künstlerin einen Blick in ihre Seele zu. Lesen Sie mehr und begeben Sie sich in Frau Gublers facettenreiche Welt. Viel Spass und Freude!

S. Mayer: „Malen ist eine Gabe, ein Glück und eine Freude.“ So stellen Sie sich in Ihrer Künstlermappe vor. Erzählen Sie doch ein wenig mehr.
M. Gubler: Das ist nicht ganz einfach zu erklären. Hmmm… Ich fange an einem Punkt an, ich sehe eine Farbe, eine schöne Blume, betrachte den Sonnenunter, das Glitzern des Wassers, die imposante Bergwelt – und dann fliesst es einfach beim Malen. Es passiert mir nicht selten, dass während des Malens Erinnerungen auftauchen, ich impulsiv die Farbe ändere und schlussendlich ein Werk entsteht, wie ich es nicht hätte antizipieren können. Das ist für mich Ausdruck des Glücks und der Freude.

S. Mayer: Sie malen expressiv und gegenständlich. Entscheiden Sie nach Stimmung oder Situation oder gar intuitiv?
M. Gubler: Ja, eigentlich schon. Die modernen Bilder entstehen dann, wenn ich emotional ausgeglichen bin, wenn es mir gut geht. Dann stehe ich vor meiner Staffelei im Atelier und es sprudelt nur so aus mir heraus. Wie ich vorhin schon erwähnte, kann es vorkommen, dass ich ein Bild mit einer ganz anderen Farbe beginne, als es dann fertiggestellt wird. Das ist immer eine lustige Erfahrung für mich. Die Tier- und Menschenbilder entstehen in Phasen, in denen ich eher in mich gekehrt bin und ich mich auf das Sujet konzentriere. Das ist dann eher ein fokussiertes Malen, kein expressives.

Manchmal entsteht ein Bild, wie ich es vorher nicht hätte antizipieren können.

Monika Gubler


S. Mayer: Wenn ich hier nachfassen darf – verstehe ich das richtig, dass Sie da auch pointierter und weniger frei malen und sich auf das Entstehen eines vorgedachten Bildes konzentrieren?
M. Gubler: Ja, genau. Ich sage immer, die expressiven Bilder sind Herzbilder. Da lasse ich meiner Intuition und Kreativität freien Lauf. Bei den gegenständlichen Bildern konzentriere und lenke ich mich ab.

S. Mayer: Was inspiriert Sie generell?
M. Gubler: Hmmm… Malen ist einfach etwas, was ich gerne mache. Früher hatte ich im Zeichenunterricht immer die beste Note. Mathematik lag mir gar nicht [lacht]. Ich liebe es zu malen, und das inspiriert mich.

S. Mayer: Sie haben schon viele Ausstellungen ausrichten dürfen – wie sind Sie auf das Lindenfeld aufmerksam geworden?
M. Gubler: Das war ein ganz lustiger Zufall. Ich war in der Hirslanden Klinik und musste einige Tage dort bleiben. Weil es mir langweilig war, malte ich kleine Bilder, die ich dann dem Pflegepersonal zum Abschied schenkte. Sie meinten, dass ich im Lindenfeld eine Ausstellung ausrichten müsse – das wäre dort möglich. Mir war das gar nicht bewusst; sie haben dann den Link ins Lindenfeld hergestellt. Und jetzt bin ich hier, was mich sehr freut.

Ich liebe es zu malen, und das inspiriert mich.

Monika Gubler


S. Mayer: Was möchten Sie mit Ihren Bildern beim Betrachter auslösen?
M. Gubler: Freude. Nur Freude.

S. Mayer: Ich erlaube mir ein Bild herauszupicken, das mir in Ihrer Künstlermappe sofort aufgefallen ist. Jenes mit dem Schweizerkreuz. Wie ist das entstanden?
M. Gubler: Ich bin ehrlich gesagt eine Patriotin. Ich liebe die Schweiz und bin der Meinung, dass wir zu unserem Land Sorge tragen sollten. Zudem dürfen wir stolz sein hier zu leben. Das geht meiner Meinung nach manchmal etwas vergessen und verloren. Darum möchte ich mit meinen Schweizerbildern eine künstlerische Anregung zum Denken geben.

S. Mayer: Liebe Frau Gubler, haben Sie herzlichen Dank, dass Sie mit Ihren Erzählungen zu Ihren Bildern einen sinnstiftenden Hintergrund gegeben haben. Ich behalte Ihre Erläuterungen beim Betrachten Ihrer Bilder gerne im Hinterkopf.

Die Vernissage findet am Freitagabend, 14. Oktober statt. Genauere Informationen folgen zu gegebener Zeit.

Das Gespräch führte Simone Mayer-Jacober, Leiterin Kommunikation & Marketing Lindenfeld