02
Mrz

Über das Alter ins Gespräch kommen

Die aktuelle Ausgabe des Gemeindemagazins Suhr Plus thematisiert ein für uns alle immer wichtiger werdendes Thema: das gute Altwerden und das Fördern der Lebensqualität.
Als Vertreterin des Pflegezentrums Lindenfeld bin ich Mitglied der Projektgruppe Socius, die sich zum Ziel gesetzt hat, sinnvolle, attraktive und integrierende Angebote für die älteren Menschen in der Gemeinde Suhr zu schaffen und so einer sorgenden Gemeinschaft ein Stückchen näher zu kommen.

Uns interessieren u.a. folgende Fragestellungen:

  • Welche Angebote sind für ältere Menschen von Interesse und wo sollten sie angeboten werden?
  • Was bedeutet Nachbarschaftshilfe und wird sie in Anspruch genommen?
  • Wie schaffen wir ein Miteinander der Generationen und Kulturen?
  • Wie machen Unternehmen ihre Angebote sichtbar und was braucht es, damit diese auch genutzt werden?
  • Wie kann ein persönliches und professionelles Netzwerk entstehen?

Was vielleicht einfach und zugänglich klingen mag, gestaltet sich in der Praxis eher schwierig: Es gibt grundsätzlich viele bestehende Angebote, doch sie sind häufig zu wenig sichtbar und ergo unbekannt. Auch haben wir beobachtet, dass ähnliche Angebote an einem anderen Ort in der Gemeinde nicht aufgesucht werden, da z.B. der Weg zu beschwerlich ist oder „man halt einfach immer am gleichen Anlass teilnimmt.“

Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich mit den Projektmitarbeitenden Socius einen kollegialen und offenen Dialog pflegen darf, wir uns in regelmässigen Abständen zu Sitzungen treffen und die Köpfe zusammenstecken, wie wir unsere Angebote kommunizieren können bzw. gemeinsam neue kreieren.

Eine kleine Erfolgsgeschichte aus dem Lindenfeld

Seit letztem Sommer ist die Spielgruppe „Chinderatelier“ zweimal pro Woche im Lindenfeld. Die Jüngsten kommen mit unseren Bewohnenden und Mitarbeitenden in Kontakt. Von beiden Seiten ist Neugierde, Offenheit und Toleranz gefragt.
Kürzlich waren die Kinder im Haus am Teich (Wohnbereich für Menschen mit Demenz) zu Gast und durften gemeinsam mit unseren Bewohnenden Duplo zusammenbauen. Zunächst etwas schüchtern, dann immer neugieriger und schlussendlich gemeinsam kreativ sein – so würde ich die Stimmung und den Moment beschreiben.
Ich bin überzeugt, dass wir mit niederschwelligen, nützlichen und sinnstiftenden Angeboten einen wichtigen Beitrag für unsere Gemeinde leisten können – es braucht einfach Geduld und ein Miteinander im Dialog. Schliesslich wünschen auch wir Jüngeren uns in Zukunft eine sorgende Gemeinschaft, die uns unterstützt, integriert und unseren Alltag bereichert.

Ich lade Sie ein den Bericht zum Projekt Socius im aktuellen Suhr Plus zu lesen. Ebenso ist das Interview mit Gemeinderat Daniel Rüetschi sowie Gemeindepräsidentin Carmen Suter-Frey sehr empfehlenswert und ergänzend zu diesem Beitrag.

Simone Mayer-Jacober, Leiterin Kommunikation & Marketing