07
Dez

Wir danken euch, liebe freiwillige Mitarbeitende!

Am 5. Dezember war internationaler Tag der Freiwilligen. Gemäss statistischen Daten engagieren sich rund 3 Millionen Menschen (41% der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren) entweder in institutionalisierter oder informeller Freiwilligenarbeit. Diese eindrückliche Zahl zeigt, wie wichtig diese Form von Unterstützung in ihrer vielfältigen Ausprägung ist – auch im Lindenfeld. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir auf insgesamt 75 freiwillige Helfer:innen zählen dürfen, die sich um die Lebensqualität unserer Bewohnenden kümmern.

In diesem Beitrag sollen Menschen zur Sprache kommen, die uns ihre Zeit schenken. Weshalb engagieren sie sich freiwillig? Weshalb für das Lindenfeld und was gibt ihnen ihr Engagement persönlich zurück?

Viel Freude beim Lesen!

Hildegard Matt schenkt Zeit und fühlt sich wertgeschätzt.

Hildegard Matt
„Ich finde, dass wir alle als Gesellschaft etwas tun können, um die Welt freundlicher zu machen. Ich hatte bisher ein gutes Leben – gesundheitlich, familiär und finanziell.
Jemanden etwas Zeit zu schenken, braucht nicht viel und ist so wichtig. Freiwilligenarbeit trägt viel zu einer besseren Gesellschaft bei, egal ob im FC, bei den Pfadi, im Ukrainetreff oder eben im Lindenfeld.

Im Lindenfeld bin ich, weil ich einen Praktikumsplatz für meine Palliativausbildung suchte und dort schnell eine Zusage erhielt. Es war also reiner Zufall. Ich fühlte mich von Anfang an wohl und wertgeschätzt.
Das zeigt sich auch an den vielen Aktivitäten, die uns Freiwilligen geboten werden. Dafür möchte ich mich bedanken.


Mir als Freiwillige ist es wichtig, dass ich etwas mit Bewohnern machen kann. Deshalb mache ich gerne Einzelbegleitungen, bei denen ich eine längere Beziehung zu einem Bewohnenden aufbauen kann. Dadurch habe ich schon wunderbare Menschen kennengelernt und tolle Begegnungen erlebt. Das ist mir auch weiterhin ein Anliegen in meinem Engagement.“

Marguerite Paus erfuhr einen persönlichen Schicksalsschlag, der sie veranlasste ihr Leben und ihre Zeit neu zu organisieren.

Marguerite Paus
„Vor fünf Jahren war ich Workaholic und hatte kaum Zeit für meine Familie. Wegen des sehr hohen Stresspegels und zu wenig Schlaf, erlitt ich einen Herzstillstand. Ich wurde insgesamt dreimal reanimiert. Mein Gehirn wurde mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Darum bin ich nun hirnverletzt. Diese gesundheitliche Beeinträchtigung ist so stark, dass ich nicht mehr als Dozentin und Forscherin arbeiten konnte. Was sollte ich tun? Ich wollte unbedingt einen neuen Weg finden und den Sinn meines Überlebens finden.
Plötzlich ist mir klar geworden, dass ich nun endlich mehr Zeit habe, die ich mit anderen Menschen teilen kann. Deswegen habe ich mich entschieden, mich freiwillig zu engagieren.
Dieses Engagement gibt mir persönlich viel zurück. Es ist ein soziales Netzwerk, Teamarbeit, ich verbessere meine Organisationsfähigkeit, ich bekomme ein dankbares Lächeln und ein Merci von der Person, die ich begleiten darf. Zudem erhalte ich positive Rückmeldungen und ich fühle mich nützlich.

Wenn ich mich an meine Reha-Zeit zurückerinnere – ich war acht Monate stationär dort – war ich vom Therapie-Team begeistert. Sie haben mir sehr geholfen. Darum war für mich klar, dass ich mein Engagement sehr gerne für ein Therapie-Team zur Verfügung stellen wollte.

Die Freiwilligenarbeit ist definitiv eine „Win-Win-Situation für mich: ohne diese Arbeit leisten zu können, würde ich mich verloren fühlen. So reicht bereits ein Lächeln als Dankeschön von einer Person, um mir Energie für den Tag zu geben. Zudem macht es mich traurig, wenn ich erfahre, dass eine Person im Lindenfeld kaum noch Besuch erhält. Ich möchte nicht, dass sich Menschen einsam fühlen. Ein gemeinsamer Spaziergang hilft häufig schon, dass Menschen sich wieder besser fühlen. Somit herzlichen Dank an das Lindenfeld, dass ich mich als freiwillige Mitarbeitende engagieren darf.“

Ursula Asendorf ist pensioniert. Freiwilligenarbeit gibt ihr sehr viel Zufriedenheit.

Ursula Asendorf
„Mich beglückt die Arbeit als freiwillige Mitarbeitende. Zudem bin ich der Meinung, dass in Zeiten von Personalmangel dieses Engagement unabdingbar ist.
Die Freiwilligenarbeit gibt mir sehr viel Zufriedenheit. Seit ich pensioniert bin, habe ich mehr Freizeit, die ich nun sinnvoll einsetzen kann.

Mich beeindruckt es sehr, wie die Mitarbeitenden des Lindenfelds mit den Bewohnenden umgehen – sehr liebevoll, respektvoll und vor allem würdevoll.“



Heinz Wölfli schätzt die vielen Gespräche auf dem Transportweg ins KSA mit den Bewohnenden.


Heinz Wölfli
„Ich habe mich mit 64 Jahren pensionieren lassen. Ich wollte einer freiwilligen, sinnvollen Teilzeitbeschäftigung nachgehen.
Mit der Freiwilligenarbeit im Lindenfeld habe ich diese gefunden. Ich darf Bewohnende im Rollstuhl vom Lindenfeld ins Kantonsspital Aarau begleiten, wo sie sich einer Untersuchung unterziehen müssen. Es sind Bewohnende, wo leider niemand aus dem Umfeld Zeit dafür aufbringen kann.

Die Bewohnenden schätzen dies, und es finden immer gute Gespräche auf dem Weg zur Untersuchung statt. Ich finde dies eine wertvolle Tätigkeit zum Wohle hilfsbedürftigen Personen.

Das Lindenfeld habe ich ausgewählt, da es sich in der Nähe meines Wohnortes befindet und zudem meine Tochter wohnt.
So kann ich sie auch besuchen und mich im Lindenfeld engagieren.“

Christine Knechtli, stellvertretend für das Chileteam, bestehend aus 20 freiwilligen Mitarbeiterinnen, begleitet Bewohnende im wöchentlichen Gottesdienst.

Freiwilligen-Seelsorge-Chileteam

„Unser «Seelsorge Chileteam», bestehend aus rund 20 Frauen aus den umliegenden Gemeinden von Suhr, leistet im Pflegezentrum Lindenfeld Freiwilligenarbeit. In diversen anderen Bereichen sind weitere Freiwillige tätig. Das Lindenfeld Suhr bietet uns die Möglichkeit, uns für andere Menschen zu engagieren, was wir als sehr bereichernd empfinden.

Einige Chile-Frauen erfüllen diesen Dienst schon seit über 40 Jahren. Jeweils am Freitag begleitet ein Team von fünf Frauen die Bewohnenden in den Haus-Gottesdienst (reformiert und katholisch), welcher rege und gerne besucht wird. Die amtierende Pfarrperson hält eine kurze Andacht und spricht Gebete. Bekannte Kirchenlieder werden gesungen und mit Klaviermusik begleitet, was allen eine feierliche und erfüllende halbe Stunde bereitet.
Unsere Einsätze werden von allen mit Herzblut ausgeführt. Es ist uns ein Anliegen etwas von den früheren kirchlichen Gewohnheiten der Bewohnenden weiterzugeben und zu pflegen. Die strahlenden Augen der Besucherinnen und Besucher bestätigen uns ihr Wohlbefinden und ihre Freude. Die Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“

Mit diesem Beitrag möchten wir auf die Wichtigkeit der freiwillig engagierten Menschen hinweisen und ihnen Visibilität geben. Ein herzliches Dankeschön von uns Lindenfelder:innen an all unsere freiwilligen Mitarbeitenden. Ihr bereichert unseren Alltag sehr und freuen uns auf weitere Begegnungen.

Simone Mayer-Jacober, Leiterin Kommunikation & Marketing

Sie möchten Sie freiwillig bei uns im Lindenfeld engagieren? Kontaktieren Sie unser Team der Aufnahme- und Sozialberatung, Tel. 062 838 01 25. Wir freuen uns auf Sie und Ihr Engagement.

Weiterführende Informationen zum Thema Freiwilligenarbeit sind zudem auf der Webseite von Benevol abrufbar.